Heizgradtage verstehen – Wie das Klima den Heizbedarf erklärt
Warum verbrauchen Heizsysteme im Winter deutlich mehr Energie als im Frühling – selbst im gleichen Gebäude? Heizgradtage liefern eine klare Antwort darauf. Sie zeigen, wie stark das Klima den Heizbedarf beeinflusst und helfen, Energieverbrauch besser einzuordnen.
Was sind Heizgradtage?
Heizgradtage (HGT) sind ein Messwert, der beschreibt, wie viel geheizt werden muss, um Innenräume auf einer üblichen Temperatur zu halten. Je kälter es draussen ist, desto mehr Heizgradtage entstehen – und desto höher ist in der Regel der Energiebedarf einer Heizungsanlage.
Wie werden sie berechnet?
Für jeden Tag wird die Differenz zwischen einer definierten Raumtemperatur (z. B. 20 °C) und der durchschnittlichen Aussentemperatur berechnet – allerdings nur, wenn diese unter einer festgelegten Heizgrenze liegt (z. B. 12 °C). Alle Tageswerte werden dann über Wochen, Monate oder Jahre addiert.
Warum sind Heizgradtage nützlich?
- Sie helfen, den Einfluss des Wetters auf den Heizenergiebedarf abzuschätzen.
- Sie ermöglichen realistische Vergleiche zwischen Heizperioden – unabhängig von Temperaturunterschieden.
- Sie unterstützen Planung, Analyse und Optimierung von Heizsystemen, Gebäudetechnik und Energieeffizienz.
Wichtig zu beachten:
Heizgradtage zeigen klimatische Unterschiede auf, ersetzen aber keine tatsächlichen Verbrauchsmessungen. Faktoren wie Gebäudeisolierung, Heizungsart oder Nutzerverhalten werden dabei nicht berücksichtigt.
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