Bildung by Patrik

Was ist das passé composé – und wann nutzt man es?

Das passé composé ist eine der wichtigsten Zeiten, um in der Vergangenheit zu sprechen. Du benutzt es, wenn du über abgeschlossene Handlungen oder Ereignisse berichtest, die bereits vorbei sind. Es entspricht ungefähr dem deutschen Perfekt („ich habe gemacht“) oder Präteritum („ich machte“).

Das passé composé wird immer aus zwei Teilen gebildet:

  • Ein Hilfsverb – meistens avoir (haben) oder manchmal être (sein)
  • Das Partizip Perfekt des Verbs – das ist die spezielle Vergangenheitsform des Verbs

In den folgenden Snipps lernst du, wie diese zwei Teile genau funktionieren, wann welches Hilfsverb benutzt wird und wie du das Partizip Perfekt bildest.

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Die Struktur des passé composé.

Das passé composé besteht immer aus zwei Teilen:

  • Hilfsverb:
    Meistens verwendest du avoir (haben). Das konjugierst du im Präsens passend zur Person:
    ich habe → j’ai
    du hast → tu as
    er/sie hat → il/elle a
    wir haben → nous avons
    ihr habt → vous avez
    sie haben → ils/elles ont

  • Partizip Perfekt:
    Das ist die Form des Verbs, die die Handlung in der Vergangenheit ausdrückt (mehr dazu im nächsten Snipp).

Achtung:
Für einige Verben, vor allem Bewegungsverben und Reflexivverben, benutzt man être (sein) als Hilfsverb. Zum Beispiel:
ich bin gegangen → je suis allé(e)
du bist gekommen → tu es venu(e)

Wenn du être benutzt, musst du das Partizip Perfekt an das Subjekt anpassen – also in Geschlecht und Anzahl.
Beispiel:
Sie ist gegangen → elle est allée (mit „-e“ für weiblich)
Sie sind gegangen → ils sont allés (mit „-s“ für Plural)

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Das Partizip Perfekt ist die zweite wichtige Komponente im passé composé. Hier lernst du, wie du es bildest.

Regelmäßige Verben:

  • Verben auf -er (z. B. parler – sprechen): Ersetze das „-er“ durch
    parlerparlé
  • Verben auf -ir (z. B. finir – beenden): Ersetze das „-ir“ durch -i
    finirfini
  • Verben auf -re (z. B. vendre – verkaufen): Ersetze das „-re“ durch -u
    vendrevendu

Unregelmäßige Verben:
Diese Formen musst du leider auswendig lernen, da sie nicht nach einem festen Muster gebildet werden. Einige wichtige Beispiele sind:

  • avoireu
  • êtreété
  • fairefait
  • prendrepris
  • venirvenu
  • voirvu

Tipp: Schreibe dir die häufigsten unregelmäßigen Partizipien auf eine Liste und übe sie regelmäßig.

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Wann benutzt man das passé composé?

Das passé composé verwendet man für:

  1. ✔️ Abgeschlossene Handlungen in der Vergangenheit
    Wenn etwas klar beendet ist.
    Beispiel:
    Gestern habe ich ein Buch gelesen.Hier, j’ai lu un livre.

  2. ✔️ Einmalige oder punktuelle Ereignisse
    Dinge, die einmal oder in einem bestimmten Moment passiert sind.
    Beispiel:
    Er hat den Marathon gewonnen.Il a gagné le marathon.

  3. ✔️ Aufeinanderfolgende Ereignisse, die eine Handlung vorantreiben
    Einzelne Aktionen in einer Geschichte.
    Beispiel:
    Ich bin ins Zimmer gekommen, habe das Licht angemacht und das Fenster geöffnet.
    Je suis entré dans la chambre, j’ai allumé la lumière et j’ai ouvert la fenêtre.

  4. ✔️ Begrenzte oder seltene Wiederholungen
    Wenn etwas nicht regelmäßig, sondern nur wenige Male oder ausnahmsweise passiert ist – auch wenn es sich wiederholt hat.
    Beispiel:
    Ich bin selten ins Kino gegangen, als ich klein war.
    Je suis rarement allé au cinéma quand j’étais petit.
    → Obwohl „rarement“ eine gewisse Wiederholung andeutet, handelt es sich um seltene, zähltbare Ereignisse → passé composé.

🚫 Wann benutzt man NICHT das passé composé?

Stattdessen nimmt man das imparfait bei:

  1. Beschreibungen in der Vergangenheit
    Zustände, Gefühle, Situationen, wie Wetter, Alter, Aussehen.
    Beispiel:
    Als Kind spielte ich oft draußen.Quand j’étais enfant, je jouais souvent dehors.

  2. Gewohnheiten und regelmäßige Handlungen
    Wenn etwas immer wieder vorkam, Teil des Alltags war.
    Beispiel:
    Früher gingen wir jeden Sonntag ins Kino.
    Avant, nous allions au cinéma tous les dimanches.

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Wenn du im Französischen Sätze im passé composé bildest, brauchst du ein Hilfsverb – meistens „avoir“, manchmal aber auch „être“. Doch wann genau nimmst du „être“?

Merke: Nicht jedes Bewegungsverb nutzt être!

Viele Lernende denken: „Bewegung = être“ – aber ganz so einfach ist es nicht. Nur eine bestimmte Gruppe von Verben verwendet das Hilfsverb être im passé composé. Diese Verben drücken meist eine Richtungsänderung oder eine Zustandsveränderung aus – nicht einfach irgendeine Bewegung.

Die être-Verben: Hausregel oder „Dr. & Mrs. Vandertramp“

Diese festen Verben nutzen être:

  • aller (gehen)
  • venir (kommen)
  • entrer (hineingehen)
  • sortir (hinausgehen)
  • arriver (ankommen)
  • partir (weggehen)
  • monter (hinaufgehen)
  • descendre (hinuntergehen)
  • naître (geboren werden)
  • mourir (sterben)
  • tomber (fallen)
  • rester (bleiben)
  • retourner (zurückkehren)
  • passer (vorbeigehen, durchgehen – nur ohne Objekt!)

Eine Eselsbrücke: Stell dir ein Haus vor, in dem man rein- und rausgeht, hoch- und runtergeht, geboren wird und stirbt. Alle Handlungen, die zu einem Orts- oder Lebenszustand führen, gehören dazu.

Achtung: Bewegung ≠ automatisch être!

Ein klassisches Beispiel ist „courir“ (rennen).

„Courir“ = laufen beschreibt zwar Bewegung, aber:

  • Es ist kein Richtungswechsel, sondern eine Tätigkeit.
    → Man kann irgendwo hin laufen oder einfach nur rennen – das allein reicht nicht für „être“.
  • Es kann ein Objekt haben:
    J’ai couru un marathon. („Ich bin einen Marathon gelaufen.“)

Daher:

✅ J’ai couru hier. (Ich bin gestern gerannt.)
Je suis couru.

Schnellcheck: Welches Hilfsverb brauchst du?

Frage Wenn JA → eher être
Geht es um einen Ortswechsel? z. B. aller, venir
Gibt es eine Zustandsveränderung (Leben/Tod, Position)? z. B. naître, mourir
Kann das Verb kein Objekt haben? → être

Wenn das Verb hingegen eine allgemeine Handlung beschreibt oder ein Objekt haben kann (z. B. courir un marathon, marcher le long de la route), dann nimmt es avoir.

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